Die Wirtschaftswoche: „In kaum einer anderen Region ballen sich so viele weltweit erstklassige Forschungsinstitute wie in Braunschweig.“ Tatsächlich arbeiten hier rund 15.000 Menschen in der Forschung. 27 Institute und 250 Hightechunternehmen in Verbindung mit der Technischen Universität und vielen weiteren Bildungseinrichtungen sorgen für ein enges Netzwerk. Dazu gehören unter anderem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Forschungsflughafen Braunschweig, die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH oder der Chipentwickler INTEL.
Im direkten Zusammenhang mit der Müllerei stehen eine Reihe von Instituten, die regelmäßig Ziele von Exkursionen der Deutschen Müllerschule Braunschweig sind.
Da wäre zum Beispiel das Institut für Tierernährung (ITE) des Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Futtermittelkunde und -bewertung sind wichtige Wissensgebiete der Müllerei, schließlich stellen die Mühlen auch Mischfutter her. Das ITE forscht auch auf diesem Gebiet und ist daher eine wichtige Informationsquelle, zu der persönliche Kontakte bestehen.
Ein weiteres Institut mit Schwerpunkt Tierernährung ist die Internationale Forschungsgemeinschaft Futtermitteltechnik (IFF). Das IFF wurde auf Initiative des Fachverbands der Futtermittelindustrie gegründet. Im Stadtteil Thune beschäftigt sich das Institut mit Grundlagenforschung zu technologischen Fragen der Mischfutterherstellung. Die Fortentwicklung der Verfahrenstechnik steht im Fokus des wissenschaftlichen Arbeitens – eine der Kernkompetenzen der DSMB.
Weniger offensichtlich ist die Verbindung der Deutschen Müllerschule mit dem nationalen Metrologieinstitut Deutschlands, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Atomuhren, Längenmaße, Eichgewichte – hier wird gemessen und kalibriert. Sie ist die oberste Instanz bei allen Fragen des richtigen und zuverlässigen Messens, und als solche ebenfalls ein gern besuchtes Ausflugsziel der DMSB, denn sie ist als höchste Instanz auch zuständig für die Eichfähigkeit der Feuchtemessgeräte. Diese sind essenziell für den Handel und die Verarbeitung des Getreides.
Über den Bezug zur Landwirtschaft kommt das Interesse am Julius Kühn Institut (JKI). Diese selbständige Bundesoberbehörde forscht und berät rund um die Kulturpflanze. Dazu gehören Anbau, Bodenkunde, Pflanzenschutz, Ernte und Vorratsschutz – letzteres ein sehr interessantes Thema für Mühlen, wenn es zum Beispiel um Schädlingsbekämpfung geht. In Dauerfeldversuchen untersucht das JKI seit über 20 Jahren die Langzeitwirkungen von Landwirtschaft und Pflanzenschutzmitteln.
Ebenfalls im Bereich Landwirtschaft ist das Johann Heinrich von Thünen-Institut aktiv. Felder, Wälder und Meere sind die drei Forschungsgebiete des Instituts. Wie reagieren landwirtschaftliche und forstliche Ökosysteme auf den Klima wandel? Wie verändert er die Lebensgemeinschaften der Meere? Welche technischen Innovationen erschließen nachwachsende Rohstoffe besonders effizient? Ressourcenschonung bei gleichzeitiger Gewährleistung von Versorgung und Lebensqualität gehört zu den Aufgaben des Instituts. Viele weitere kommen dazu.